DIE „SCHNECK“

Um die Jahrhundertwende wurden viele Bahnbauprojekte in der Pfalz projektiert, um die zahlreichen Winzerdörfer an größere Gemeinden und Städte wie Landau oder Neustadt anzubinden. Größtenteils wurden die Projekte nicht ausgeführt.

Einzig die elektrische Gebirgsbahn mit dem Verlauf von Landau über Edenkoben nach Neustadt wurde nach zähem Ringen am 4. Februar 1910 genehmigt.

Die Pläne für die Streckenführung wurden bis zum 15. Juni 1910 bei den zuständigen Behörden eingereicht.

Gleichwohl konnte mit dem Bau der Bahn aufgrund von Auseinandersetzungen mit Anliegern der Strecke erst am 30. November 1911 begonnen werden.

Dann jedoch ging es sehr zügig voran: Die erste Teilstrecke zwischen Neustadt und Edenkoben wurde am 16. Dezember 1912 eröffnet. Die Gesamtstrecke folgte nach der Fertigstellung des Teilstücks von Edenkoben nach Landau feierlich am 11. Januar 1913.

VON 1912 BIS 1927

Die Bahn wurde als elektrische Straßenbahn gebaut und betrieben. 1933 erhielt sie sogar den Status einer nebenbahnähnlichen Kleinbahn. Nach erneuter Prüfung blieb dies gleichwohl nur eine kurze Episode.

Zu ihren besten Zeiten hatte die Pfälzer Oberlandbahn eine Streckenlänge von 24,43 Kilometern. Die Gleislänge wurde mit 26,18 Kilometern angegeben. Die Streckenführung der Stammstrecke blieb mit Ausnahme der 1920 neu gebauten Ortsumfahrung von Hambach auf eigenem Bahnkörper über die gesamte Betriebszeit identisch.

Ab dem 10. August 1925 wurde das Liniennetz der Oberlandbahn von Neustadt aus mit kurzen Buslinien nach Lambrecht, Gimmeldingen und Bad Dürkheim verlängert.

Der Betriebsmittelpunkt für den Straßenbahn- und später auch für den Omnibusverkehr lag auf halber Strecke in Edenkoben. Hier steht bis heute die zur Betriebseröffnung erstellte Fahrzeughalle. Eine weitere Wagenhalle gab es in Landau.

  • Der Saalbau in Neustadt war die nördliche Endstelle der Pfälzer Oberlandbahn.
    Verlag Emil Hartmann, Strasbourg - Sammlung Ludwig Schönefeld