Eigentümer und Konzessionär der Pfälzer Oberlandbahn war die 1898 gegründete Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft AG in Frankfurt am Main (DEAG) Für die Betriebsführung war die vom weitgehend identischen Bankenkonsortium parallel gegründete Aktiengesellschaft für Bahn-Bau und Betrieb (BBB) verantwortlich. Ihre Aktien wurden 1922 von der DEAG übernommen.
Mit Wirkung zum 1. Januar 1928 fusionierte die Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft AG, Frankfurt am Main, mit der Aktiengesellschaft für Verkehrswesen, Berlin (AGV). Damit ging auch die Pfälzer Oberlandbahn in das Eigentum der AGV über.
Betriebsführerin blieb die BBB, die ab dem 1. April 1929 als Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft (DEGA) mit Sitz in Frankfurt am Main firmierte.
Wie die Pfälzer Oberlandbahn war auch die Sächsische Überlandbahn-Gesellschaft mbH (SÜG) ein Unternehmen der DEAG. Sie betrieb im Erzgebirge die Straßenbahn Hohenstein-Ernstthal – Gersdorf – Oelsnitz am Rand des Erzgebirges.
Mehr als anderthalb Jahre nach der Konzessionierung der Pfälzer Oberlandbahn, aber fast zeitgleich mit deren Baubeginn, erhielt die SÜG am 17. November 1911 den Zuschlag für den Bau und Betrieb der Straßenbahn Hohenstein-Ernstthal – Oelsnitz. Der Bahnbau begann am 23. März 1912.
Für die Hochbauten der Straßenbahn Hohenstein-Ernstthal – Oelsnitz, insbesondere für das Verwaltungsgebäude und die Wagenhallen, verwendete die SÜG mit hoher Wahrscheinlichkeit die Pläne der Oberlandbahn. Die Verwaltungsgebäude weichen nur in wenigen Details voneinander ab. Die ebenfalls von beiden Bahnen erhalten gebliebenen Wagenhallen unterscheiden sich in Fassadenverblendung und Dachkonstruktion.
Nahezu mit der Pfälzer Oberlandbahn identisch waren auch die Trieb- und Beiwagen der SÜG. Die SÜG-Fahrzeuge wurden jedoch von der AG für Eisenbahn- und Militärbedarf in Weimar geliefert. Sie unterschieden sich von den Herbrand-Wagen durch kräftiger und schwerer ausgeführte Fahrwerke sowie die kantigen Wagenfronten.
Technisch waren die mit Druckluftbremsen ausgestatteten Fahrzeuge von Oberlandbahn und SÜG vollkommen identisch, so dass ein freier Austausch zwischen den Straßenbahnbetrieben möglich war und später auch praktiziert wurde.
Die Oberleitungs-Montagewagen wurden für beide Bahnen bei der Firma Bauer in Köln bestellt.